Die „Terrible Twos“
Jede Altersstufe hat ihre Herausforderungen, bei den 2 jährigen haben diese aber sogar einen Namen, nämlich „Terrible Twos“.
Sowohl Eltern als auch Kinderärzte sprechen oft von den "Terrible Twos". Es ist eine normale Entwicklungsphase, die kleine Kinder erleben und die oft von Wutausbrüchen, trotzigem Verhalten und viel Frustration geprägt ist.
Die "Terrible Twos" treten nicht unbedingt genau dann auf, wenn Ihr Kind 2 Jahre alt wird. Die “Terrible Twos” beginnen in der Regel im Alter von 18 bis 30 Monaten und können, entgegen dem, was der Name schon sagt, bis weit in das dritte Lebensjahr hinein andauern.
Warum sind die Terrible Twos so schrecklich?
Die Kleinkindphase erstreckt sich in etwa vom 1. bis zum 3. Lebensjahr und ist geprägt von intellektueller und körperlicher Entwicklung. Die Kleinen beginnen damit:
zu gehen
zu sprechen
Meinungen haben
Emotionen zu lernen
zu verstehen wie man teilt und sich abwechselt
In dieser Phase erkunden die Kleinen ihre Umgebung und wollen zu ihren eigenen Bedingungen haben und tun, was sie will. Das ist alles normales und erwartetes Verhalten.
Weil aber die verbalen, körperlichen und emotionalen Fähigkeiten noch nicht so gut entwickelt sind, können die Kleinen leicht frustriert werden, wenn sie nicht angemessen kommunizieren oder eine Aufgabe erfüllen können.
Steckt euer Kind bereits in den „Terrible Twos“?
Ob euer Kind in den „Terrible Twos“ steckt oder nicht erfahrt ihr weniger anhand der Geburtsurkunde, als am Verhalten.
Die Frustration ist schnell sehr hoch und oftmals auch ohne ersichtlichen Grund. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es zu Wutausbrüchen kommen, die von leichtem Jammern bis hin zu hysterischen Zusammenbrüchen reichen. Zusätzlich zum Weinen, während eines Wutanfalls, können die Kleinen auch körperlich werden und treten, schlagen oder Dinge werfen.
Den Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2003 liegt die Dauer der Wutanfälle bei schätzungsweise 75 Prozent der Kindern im Alter von 18 bis 60 Monaten bei fünf Minuten oder weniger. Ausnahmen bestätigen mal wie immer die Regel ;)
Wutausbrüche sind übrigens bei Jungen und Mädchen gleichermaßen häufig.
Eure Kids erwerben jeden Tag neue Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es ist ganz natürlich, dass sie diese Fähigkeiten und Fertigkeiten testen möchte. Das kann dazu führen, dass die Kleinen Dinge ablehnen, mit denen sie früher einverstanden waren, wie z.B. die Hand zu halten, um die Straße zu überqueren, oder ihnen beim Anziehen der Kleidung oder beim Klettern auf der Spielplatzrutsche zu helfen.
Wenn ein Kind mehr Selbstständigkeit entwickelt, wird es oftmals darauf bestehen, mehr allein zu tun, unabhängig davon, ob es entwicklungsmäßig in der Lage dazu ist, oder nicht.
Machen das alle Kinder durch?
Egal ob im Alter von 18 Monaten oder 3 Jahren, die meisten kleinen Kinder werden einige Anzeichen der „Terrible Twos“ zeigen.
Kinder in diesem Alter entwickeln Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein. Dabei sollte man darauf gefasst ein, dass die Ansichten und Erwartungen der Kleinen immer mit den eigenen übereinstimmen werden.
Dennoch werden einige Kinder mit weniger Wutausbrüchen als andere durch die sPhase der „Terrible Twos“ schweben. Das gilt vor allem dann, wenn sie über fortgeschrittene Sprachkenntnisse verfügen, die ihnen helfen, sich klarer auszudrücken und ihre Frustration so abzubauen.
Auch Eltern können helfen, indem sie einige häufige Auslöser für die Zusammenbrüche der Kleinen vermeiden. Beispielsweise kann es Stimmungsschwankungen oder Wutanfälle auslösen, wenn man ein Kind über die normale Schlafenszeit hinaus wach hält oder versucht, mit einem hungrigen Kind Besorgungen zu machen.
Wie lange dauert die Phase der „Terrible Twos“?
Aus den „Terrible Twos“ können manchmal die schrecklichen Dreier werden. Aber wenn ein Kind vier Jahre alt ist, hat es normalerweise genug sprachliche und motorische Entwicklung, um sich auszudrücken, Anweisungen zu verstehen und die von uns Eltern oder Betreuern aufgestellten Regeln zu befolgen.
Tipps für den Umgang mit den „Terrible Twos“
Um eurem Kind (und sich selbst) durch die „Terrible Twos“ zu helfen, gibt es ein paar ganz nützliche Tipps:
Haltet die regelmäßigen Ess- und Schlafenszeiten ein. Weniger erwünschtes Verhalten ist wahrscheinlicher, wenn euer Kind müde oder hungrig ist.
Lobt Verhaltensweisen, die ihr gutheißt, und ignoriert die anderen.
Versucht Schreien zu vermeiden.
Lenkt die Kleinen um oder ab, wenn möglich. Weist eure Kids auf etwas Lustiges oder Interessantes hin, wenn sie anfangen zu jammern oder sich daneben benehmen.
Halten eure Regeln einfach und bietet kurze Erklärungen an. Sagt eurem Kind zum Beispiel, dass es eure Hand halten muss, wenn es die Straße überquert, weil ihr nicht wollt, dass ein Auto es verletzt.
Gebt eurem Kind etwas Kontrolle, indem ihr ihm die Wahl zwischen zwei Dingen lasst.
Gebt nicht nach. Setzt eure Grenzen und seid konsequent. Wenn das bedeutet, dass euer Kind im Lebensmittelgeschäft einen ausgewachsenen Wutanfall bekommt, weil ihr keinen Schokoriegel kaufen wollt, dann nehmt euer Kind aus der Situation heraus und wartet, bis sich die Lage beruhigt hat. Ihr werdet nicht die ersten Eltern sein, der einen vollen Einkaufswagen in einem Supermarkt-Gang stehen lassen.
Das wichtigste, bleibt ruhig. Euer Kind wird sich von eurem Stress ernähren. Zählt bis 10 oder atmet tief durch, was immer euch hilft, ruhig zu bleiben.